Als Gegenleistung für ein Darlehen, das dann doch nie gewährt wurde, wurde an der Beachvolleyball U21-WM in Luzern 2016 für die Noiva-Stiftung geworben (siehe Banden im Hintergrund).

Als Gegenleistung für ein Darlehen, das dann doch nie gewährt wurde, wurde an der Beachvolleyball U21-WM in Luzern 2016 für die Noiva-Stiftung geworben (siehe Banden im Hintergrund).

Zwei Millionen für Nachwuchs-Volleyball

Dass Kunz einem Sportprojekt im grossen Stil Geld versprochen und nicht gezahlt hat, kam bereits früher vor. Das sagt zumindest der Vorstand des Vereins Pro Beachvolleyball Luzern. Dieser organisierte 2016 in Luzern über Pfingsten die U21-Weltmeisterschaft. Andi Kunz versprach, über seine Firma Intercorp ein Darlehen in Höhe von zwei Millionen Franken. Anstelle eines Zinses sollte Kunz' Noiva-Stiftung am Turnier einen prominenten Werbeplatz im Gegenwert von über 180'000 Franken erhalten. Der "Landbote" hat den unterschriebenen Vertrag eingesehen.

Doch die zugesicherte Zahlung liess auf sich warten - bis eine Woche vor dem Turnier. Dann habe ihm Kunz mitgeteilt, sagt der Veranstalter, dass die Zahlung vor Pfingsten nicht mehr komme, seine Mittel seien in Jordanien gebunden. Tatsächlich kam die Zahlung nie. Dadurch sei der Anlass in erhebliche Liquiditätsprobleme geraten. Der Verein ist heute konkurs und wurde in eine Auffanggesellschaft überführt.

Noiva kam am Turnier an Pfingsten 2016 trotzdem zu einem prominenten Werbeauftritt, denn viele Werbemittel waren so kurz vor der Veranstaltung bereits fertig produziert. Auf Videoaufzeichnungen des Turniers sieht man das Noiva-Logo über die LED-Banden huschen. "Shaping worlds of peace", Friedenswelten formen, steht dort. Und: "Wir stecken den Kopf nicht in den Sand".

Der Verein ist heute konkurs und wurde in eine Auffanggesellschaft überführt.

Gold-Abbau in Kamerun

Andi Kunz lehnte zu Beginn jede Auskunft gegenüber dem "Landboten" ab. Konfrontiert mit den Ergebnissen der Recherche, beschloss er, sich doch zu äussern. "Es ist richtig, dass ich Pfadi Winterthur finanzielle Hilfe angeboten habe", sagt er. Beträge möchte er nicht nennen. "Dies habe ich weiterhin vor, doch ich muss einen Finanzdeal abwarten." Kunz möchte dazu nicht ins Detail gehen; es hänge mit dem Gold-Abbau in Kamerun zusammen, wo derzeit erst mit einer kleinen Abbau-Station Gold gefördert werde.

Die Investoren um Kunz bereiteten derzeit alles vor um mittelfristig mit sieben grossen Stationen zu schürfen. Die sechs Millionen für den Sportpark Win4 wolle er weiterhin einbringen, sobald der erwähnte Deal unter Dach und Fach sei.

Und das Turnier in Luzern? Dort habe er zu spät realisiert, dass der Veranstalter mit dem geplanten Konzept das Geld voraussichtlich nicht zurückzahlen könne. Daher habe er die vereinbarte Zahlung nicht geleistet.

Die Gold-Millionen, sie sind also weiterhin versprochen. Bis allerdings tatsächlich Geld aus Kamerun auf dem Pfadi-Konto eintrifft, werden die Fans und Unterstützer noch einige Solidaritäts-Brote backen müssen, um ihren Verein zu retten.



«Das Geld kommt noch»

© Tamedia