Herr Trachsler, vor zwei Jahren schon gab es einen runden Tisch zum Wasserlehrpfad Töss 91. Was ist daraus geworden?
Max Trachsler*: Wir würden gerne eine Neuauflage des Lehrpfads starten. Aber leider findet sich bisher keine Trägerschaft, die sich langfristig um den Kulturweg kümmern will.

Warum braucht es überhaupt eine neue Version?
Der Pfad wurde 1991 zum 700. Geburtstag der Eidgenossenschaft erstellt. Heute sind die Tafeln veraltet und verwittert. Damals war das ein tolles Projekt, aber methodisch hat sich da einiges geändert. Es reicht nicht mehr, belehrende Tafeln aufzustellen. Man muss die Aufmerksamkeit der Wanderer auf sich ziehen, sie zum Mitdenken anregen und einen Bezug zur Gegenwart und Zukunft herstellen. Mit dem Smartphone gibt es gute Möglichkeiten, interaktiv zu arbeiten.

Und das könnte man auchmit dem Wasserlehrpfad?
Oh ja! Das Tösstal ist geschichtsträchtig, und auch die Töss hat sehr viel Potenzial für einen Themenweg. Ausserdem kommen schon viele Wanderer und Ausflügler ins Tösstal. Ihnen könnte man etwas bieten. Den Kanton, der für den Unterhalt der Töss zuständig ist, hätten wir auch schon im Boot. Er wäre sehr offen für ein neues Projekt.

Ist das Ganze nicht auch eine Kostenfrage?
Meine Erfahrung ist: Für gute Projekte bekommt man immer Geld. Da sehe ich keine Probleme.

Warum ist es dann so schwierig, eine Trägerschaft zu finden?
Es bedeutet Arbeit. Am besten wäre ein Verein, der sich lang­fristig um den Weg kümmert. Es könnten zum Beispiel auch zwei Verkehrsvereine, die schon ­bestehen, zusammenarbeiten. Wichtig ist, dass das Projekt auch personelle Wechsel übersteht und nicht versandet.

Und was machen Sie jetzt?
Nicht aufgeben. (lacht) Ich bin zuversichtlich, dass sich irgendwann jemand für den Weg einsetzen wird.

* Max Trachsler ist der Leiter ­Kulturwege bei der ­Kulturkommission Zürioberland.